NAPOLEON RASKOLNIKOW IM SCHNEE - nach Motiven des Romans VERBRECHEN UND STRAFE von F. Dostojewski

WO OBEN UND UNTEN IST / Teil I


INHALT
Die Geldnot zwingt den Jurastudenten Raskolnikow dazu, seine letzte Habe zu verpfänden. Vom Raubmord an der Beamtenwitwe und Pfandleiherin Aljona Iwanowa verspricht er sich eine gesicherte Startposition für den gesellschaftlichen Aufstieg. Als Ausnahmemensch weist er die Rechtfertigung der Geschichte zu, die Große Männer wie Napoleon dazu bestimmt habe, ihre Ideen außerhalb der sozialen Regeln durchzusetzen. Warum sollte Rodion Romanowitsch Raskolnikow diese Chance nicht nutzen?
Was bedeutet auf der großen Waage das Leben dieser bösen Alten? Doch kaum mehr als das Leben einer Laus, einer Küchenschabe und noch weniger. (aus „Verbrechen und Strafe“ von F: Dostojewski)

Dostojewski verknüpft das Verbrechen Raskolnikows mit einer Fragestellung, die 150 Jahre nach Erscheinen des Romans nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat. Mehr denn je stellt sich - unter den Bedingungen einer global ausgerichteten kapitalistischen Wirtschaftsordung - die Frage nach der Verbindlichkeit von Normen und Gesetzen, nach dem Verhältnis von individueller Perspektive und gesellschaftlicher Solidarität, nach der Referenz für soziales Handeln, nach Verbrechen, Strafe und Sühne.

KRITIKEN
Nichts Gutes, was uns in Aussicht gestellt wird. Und doch nichts, was einem die Laune verdürbe. Dank dieses kurzweiligen, assoziativen, dennoch abgründigen Theaterabends, der die Pflichtlektüre des Romanes freilich nicht ersetzt. (Nachtkritik)

Das Ergebnis fesselt nicht zuletzt durch seinen Collagencharakter und die Prise dunklen Humors. (...) Wunderbar, wie der Tänzer Tom Baert Balanceakte vollführt, wie Georgi Novakov den Mord auf Bulgarisch schildert oder Klaus Gramüller und Bernhard Linke diesen im Geständnischor zu erklären versuchen. (Stuttgarter Zeitung)

Das Zappeln, Singen, Dozieren, Streiten, Nuscheln ergibt reizvoll babylonische Verzweiflungsbilder. Was richtig, was falsch ist – keiner weiß es. Endzeitliches wird am Rande des Pathetischen ins Mikro gegflüstert, Nebel wallen. Es gibt keinen Trost, nur konsequenten Zweifel. Und heftigen Applaus für ein lustvoll wildes Gedankenspiel. (Stuttgarter Nachrichten)


TEAM
Mit: Tom Baert, Klaus Gramüller, Bernhard Linke, Georgi Novakov

Künstlerische Leitung: Bernhard M. Eusterschulte, Johanna Niedermüller und Nina Kurzeja

Konzeption und Raum: Bernhard M. Eusterschulte
Textfassung: Bernhard M. Eusterschulte und Rebecca Mühlich
Regie: Johanna Niedermüller
Choreographie: Nina Kurzeja
Dramaturgie: Rebecca Mühlich
Musik: Scott Roller
Regieassistenz: Mina Novakova
Produktionsassistenz: Yana Novakova
Video Website: Thomas Pfisterer

WANN
13. bis 17. Juli 2010 jeweils 20 Uhr

WO
Theater Rampe
Filderstraße 47
70180 Stuttgart

KARTEN
Tel. 0711/620 09 09 - 16 oder
www.theaterrampe.de

Eine TART Produktion in Koproduktion mit dem Theater Rampe